In einem Molekül sind die Elektronen der einzelnen Atome nicht gleichmäßig verteilt.
Sie befinden sich auch nicht unbedingt in der Nähe der Atome, zu denen sie eigentlich gehören. Schuld daran ist die
Elektronegativität EN.
Oxidationszahlen sind Zahlen, die einen so entstandenen fiktiven Elektronenmangel oder Überschuß an einzelnen Atomen im Molekül bewerten.
Moleküle werden also theoretisch in einzelne "Atom-Ionen" zerlegt und bewertet. Diese Werte im Molekül müssen nicht als Ladungen nach außen treten, sie zeigen oft nur, wie die Elektronen im Molekül verteilt sind.
Mit ihnen lässt sich aber auch feststellen, ob ein Molekül, Atom oder Ion bei einer Reaktion Elektronen an den Reaktionspartner verliert (also oxidiert wird) oder Elektronen vom Reaktionspartner aufnimmt (vom Partner reduziert wird).
Zur Ermittlung dieser Oxidationszahlen (immer in römischen Zahlen) gibt es ganz einfache Regeln:
1. Einzelne Atome oder Atome in Atomverbänden wie Metallen erhalten die OZ=0.
2. Die nach außen wirksame Ladung von Atom-Ionen ist gleich ihrer
OZ.
3. In Molekülen werden den einzelnen Atomen folgende
OZ zugeordnet:
- Metall-Atome besitzten immer positive OZ
-
Fluor-Atome besitzen immer die OZ= -I
- Wasserstoff-Atome besitzen immer die OZ= +I
- Sauerstoff-Atome besitzen,bis auf eine Ausnahme, immer die OZ= -II
- Den Atomen Chlor, Brom und Jod werden die OZ= -I zugeordnet
4. Die Oxidationszahlen werden gegeneinander verrechnet. Bei Molekül-Ionen muß dieses Ergebnis der Ladung des Moleküls entsprechen, bei ungeladenen Molekülen ist das Ergebnis Null.
Übung 3a:
Welche Aussage kannst du über die Elektronegativität des Wasserstoff-Atoms machen, wenn du weißt, dass dieser immer die OZ=I besitzt?
Zur Lösung
Übung 3b:
Schreibe die Formeln der vorliegenden Teilchen ab, und ordne den einzelnen Atomen jeweils die Oxidationszahlen zu!
Wie erstellt man denn jetzt so eine Gleichung ?