Jugend Forscht am RGNES
 
Was bringt Jogend Forscht ?
 

Zahlreiche Sonderpreise bei Jugend forscht in Oberelsbach

Mit sechs wissenschaftlich fundierten Beiträgen war das Rhön-Gymnasium auch in diesem Jahr hervorragend beim 28. Regionalwettbewerb Jugend forscht – Schüler experimentieren am 24.02. und 25.02.2013 in Oberelsbach vertreten.

Leider konnte sich in diesem Jahr keiner der zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Rhön-Gymnasiums für den Landesentscheid empfehlen, allerdings wurden die Arbeiten mit zahlreichen Sonderpreisen ausgezeichnet. Zudem konnte Frau Oberstudiendirektorin Edith Degenhardt erneut den Schulpreis in Empfang nehmen und der langjährige Betreuungslehrer Oberstudienrat Oliver Fuchs wurde für sein Engagement als „Förderlehrer 2013“ geehrt.

























René Weyer und Felix Memmel (10. Jahrgangsstufe) stellten „Naturklebstoffe auf den Prüfstand“, d.h. sie untersuchten das Klebeverhalten von selbst herstellten Naturklebern.


Einen Buchpreis errangen Rebecca Suckfüll, Sandra Reubelt und Philipp Kaiser (alle Q 12) mit ihrer Gemeinschaftsarbeit „Wasserlinsen als Anschauungsobjekte für das Konkurrenzauschlussprinzip“. Das Konkurrenzausschlussprinzip besagt, dass artverschiedene Lebewesen, die nahezu dieselben Ansprüche an ihre Umwelt haben und miteinander konkurrieren, nicht dauerhaft im gleichen Lebensraum zusammen existieren können. Denn stets wird die eine Art gegenüber der anderen einen (wenn auch nur geringen) Konkurrenzvorteil aufweisen und die andere so schließlich verdrängen. Ziel der vorgestellten Arbeit war es, dieses Prinzip erfahrbar zu machen, d.h. beispielsweise ein Nachvollziehen im Unterricht anhand eines geeigneten Langzeitversuchs zu ermöglichen. Dabei erwiesen sich Wasser- bzw. Teichlinsen der Gattungen Lemna und Spirodela als geeignete Untersuchungsobjekte.


Aus dem Bereich Freilandökologie wurden vier Arbeiten bei Jugend forscht eingereicht. Der Schwerpunkt lag dabei v.a. auf Aspekten des Naturschutzes. Johanna Schmitt und Leonie Kippnich (beide Q 12) beschäftigten sich mit der Problematik der Mahd  für wiesenbrütende Vogelarten, speziell dem Wachtelkönig (Crex crex). Dazu erfassten sie 2012 die rufenden Männchen dieser Art, die an ihren charakteristischen  Rufen („crex crex“) leicht zu erkennen sind. Parallel dazu wurden die Mähtermine im Bereich der Saalewiesen zwischen Bad Neustadt und Hollstadt kartiert. Dabei stellte sich heraus, dass große Teile der Saalewiesen jahreszeitlich zu früh für den Wachtelkönig und damit auch für andere Vogelarten gemäht werden. Wünschenswert wäre für die wenigen Paare (2012: 4-5 rufende Männchen) ein späterer Mähtermin, z.B. Mitte Juli, zumindest auf einigen Vorrangflächen, die immer wieder vom Wachtelkönig genutzt werden. Die derzeit bereits praktizierte Streifenmahd stellt nur eine Behelfslösung dar.


Mit einem Buchpreis wurde die Arbeit von Anne Schiermeyer (Q 12) zum „Vogel des Jahres 2012“ in Bad Neustadt, der Dohle (Corvus monedula) belohnt. Neben der Bestandserfassung der für unterfränkische Verhältnisse relativ großen Kolonien am Hohntor (17 Paare) und an der Salzburg (20-25 Paare), beobachtete Anne zahlreiche brutbiologische Detailsaus dem Leben dieser Höhlenbrüter, die in den angrenzenden Saalewiesen gute Möglichkeiten zur Nahrungssuche vorfinden.Die in Bad Neustadt brütenden Dohlen sind ganzjährig an ihren Brutplätzen anzutreffen, die Brutzeit beginnt Anfang März. Tageszeitlich halten sich die Dohlen v. a. in den frühen Morgenstunden sowie am Spätnachmittag an ihren Brutplätzen auf und sind dann besonders leicht bei Balz, Nestbau, Fütterung der Jungvögel usw. zu beobachten. Mit dem Ausfliegen der Jungvögel Anfang Juni ist das Brutgeschäft beendet. An beiden Brutplätzen konkurrieren die Dohlen mit Turmfalken (Falco tinninculus) um die besten Brutplätze, wobei es keine Grundregel gibt, wer sich in diesem Wettstreit durchsetzt.


Ebenfalls mit einem Buchpreis wurde die Arbeit von Franziska Dellert (Q 12) gewürdigt, die sich intensiv mit der Kolonie des Großen Mausohres (Myotis myotis) in der Klosterkirche Wechterswinkel auseinander setzte. Leider gibt es aus dieser Kolonie für 2012 gleich zwei negative Aspekte zu berichten: Neben einem Rückgang der Population von über 1000 Tieren im Jahre 2000 auf höchstens 460 adulte Weibchen im Jahr 2012, fiel der Fortpflanzungserfolg 2012 extrem schlecht aus. So wurden verteilt über die Monate Mai bis Juli ca. 100 tote Mausohren im Wochenstubenquartier gefunden. Der Grund hierfür dürfte im Nahrungsmangel aufgrund mehrerer Schlechtwetterperioden zu finden sein, da eine derartig hohe Sterberate auch in anderen Kolonien Bayerns beobachtet wurde. Der zweite Teil der Arbeit befasste sich mit der Lage der Hangplätze in Abhängigkeit von der Temperatur im Quartier, die mittels einer Sonde über den gesamten Zeitraum bestimmt wurde.


Die vierte und letzte Arbeit wurde von Julia Katzenberger (Q 12) eingereicht. Sie untersuchte die Wirksamkeit von Feldvogelfenstern, die im Rahmen der Produktion der sogenannten „Rhönlerche“ der Bäckerei „Herzberger“ angelegt wurden und bedrohten Feldvogelarten, v.a. der Feldlerche (Alauda arvensis)helfen sollen, in der intensiv genutzten Landschaft zu überleben. Diese Vogelfenster werden normalerweise zur Landung und Nahrungssuche genutzt, sofern sie nicht zu dicht bewachsen sind. 2012 konnte kein Effekt dieser Fenster nachgewiesen werden, da durch fehlende Niederschläge großräumig geeignete Flächen, v. a. im Raps, zur Verfügung standen.Werden diese Feldvogelfenster auf Flächen des Öko-Landbaus angelegt, kommt dazu, dass die dort wachsenden Ackerwildkräuter abJuni so dicht stehen, dass der eigentliche Sinn eines Landeplatzes kaum noch erfüllt werden kann. Nichtsdestotrotz sind diese „Blühfelder“ für viele andere Tiere, v. a. Insekten sehr wertvoll, die weiteren Feldvogelarten, z. B. Rebhuhn (Perdix perdix) oder Wachtel (Coturnix coturnix) als Nahrung dienen. Neben den zahlreichen positiven Auswirkungen auf das Ökosystem „Feldflur“ sollten auch aus ästhetischen Gründen vermehrt derartige Feldvogelfenster eingerichtet werden. 


Oliver Fuchs / Michael Schraut


                                   

 
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